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Erlebnisberichte der Ausländer über beliebteste Standorte in Kasachstan
Ein Franzose, ein Brite, ein Türke und eine Italienerin verraten uns etwas über ihre Eindrücke und Erfahrungen aus Urlaubs- und Entdeckerreisen durch Kasachstan. Erfahren Sie, warum sie so gerne Burabai bzw. Borowoje, Taras und Almaty haben und was Spannendes ihnen an neuen Orten passiert ist.
Sébastien Vincke (46), Konditormeister, Heimatstadt: Lille, Frankreich
Ich bin im Dezember 1998 nach Kasachstan übergesiedelt. Man hat mich eingeladen, die neue Konditorei zu leiten. Kasachstan ist exotisch. Almaty ist für mich in erster Linie wegen seiner Berge und Ambiente reizvoll. Almaty ist nicht besonders große, jedoch grüne Stadt. Hier gibt es viele Parks und alles bleibt immer sauber. Dabei lässt das örtliche Nachtleben keine Langeweile aufkommen. Am Wochenende ist die Stadt besonders aktiv und lebensfroh.
Meistens bin ich in den umliegenden Bergen in der Nähe von Almaty unterwegs. Ich habe den Scharyn-Canyon und Altyn-Emel-Nationalpark besucht. Oft begebe ich mich auch auf eine Fahrt mit dem Fahrrad. Meine erste Radtour hat mir sehr wohl gefallen. Es war ziemlich erstaunlich. Ich wohne in dieser Region bereits 10 Jahre und habe einige Standorte jetzt neu entdeckt.
In Kasachstan habe ich auch die Städte Almaty und Taras besichtigt sowie den Borowoje- und Balchaschsee genossen. Taras mag ich am meisten. Ich war da im Herbst. Beim warmen Wetter macht die herbstliche Laubverfärbung das Bild noch idyllischer. Darüber hinaus gefällt mir das verlangsamte Lebenstempo in Taras viel mehr als die Hektik von Astana. Die Menschen sind viel entspannter und weniger überfordert. Taras schafft auch viele Gelegenheiten zu einer netten Beschäftigung. Das Unterhaltungsangebot ist auch reichhaltig: Restaurants, Cafés, Theater. Wir waren im Kino, in einem Museum und dem neuen Kulturzentrum. Die populären historischen Orte wurden in Taras natürlich auch besucht. Soviel ich weiß, hat Taras aus vielen Gründen die wesentliche Rolle in der Geschichte von Kasachstan gespielt, unter anderem als eine Stadt.
Selim Ölmez (37), Bereichsleiter Marketing in einem Hotel, Heimatstadt: Ankara, Türkei
In Kasachstan wohne ich seit etwa Mitte September 2016 und bin im Hotelbetrieb tätig.
Früher war ich noch nie in Kasachstan. Nach meiner Übersiedlung reise ich aber viel. In Almaty war ich zum Beispiel schon 10 oder 15 Mal. Neben Almaty habe ich auch Aqtöbe, Atyrau, Burabai, Qaraghandy und Schymkent besucht. Diese Städte sind wirklich toll. In der Regel habe ich aber nicht so viel Zeit für eine gründliche Erkundungsreise, so ist es für mich die schnelle Erreichbarkeit eines Standortes wichtig. Wegen der günstigen Lage in der Nähe von Astana mag ich Qaraghandy und Burabai. Burabai mag ich besonders gern, weil diese Gegend mich an meine Heimat, die Türkei, ständig erinnert.
Ich reise viel mit meinem Auto, weil ich wirklich durch Kasachstan reisen mag. Zweimal habe ich aber Qaraghandy per Bahn erreicht.
Ich möchte diese Orte noch einmal besuchen, um weitere Naturschönheiten zu genießen.
Grazia Anelli, Sprachlehrerin Italienisch, Heimatstadt: Bari, Italien
Zum ersten Mal habe ich Kasachstan voriges Jahr besucht, um in einem Pavillon bei der EXPO zu arbeiten. Damals habe ich studiert und musste nach Italien zurück. Es hat mir aber in Kasachstan gut gefallen, so bin ich in diesem Jahr hier wieder gekommen. Nun unterrichte ich Italienisch.
Als ich in Astana wohnte, konnte ich den Borowoje-See genießen. Da ich jetzt in Almaty bin, hatte ich schon paar Mal die Gelegenheit genutzt, in die Berge zu gehen. Ich habe Schimbulak und Kok Zhailau bewältigt und den großen See im Gebiet Almaty besucht. Die letzte Reise wurde dem Scharyn-Canyon gewidmet, um die Kolsai- und Kaindysee zu sehen. Über diese Orte haben mir meine Freunde erzählt. Außerdem sehe ich mir die Werbung von Reisebüros, die solche Touren veranstalten, an. Ein Angebot haben wir auch angenommen.
Kolsai und Scharyn haben wir mit dem Bus erreicht und die Wanderung über Kok Zhailau erfolgte zu Fuß. Das war wirklich spannend.
Am Kolsai und Kaindy hat mir am besten gefallen, weil es dort viele Attraktionen gibt. Wir sind mit einem Boot gefahren. Außerdem saß ich zum ersten Mal auf dem Pferderücken. Glauben Sie mir, das war unvergesslich! Früher habe ich mich für die Pferde kaum interessiert. Nun verstehe ich, wie cool sie sind.
Ich bin nicht so sportlich, so konnte ich nur den ersten See besichtigen. Mir fiel es auf, dass es dort keine Gaststätten und Restaurants gibt. Ich finde es toll, dass solche Orte nicht bebaut werden. Man schützt hier die Natur. Der schonende Umgang mit der Umwelt ist ja wichtig. Die Landschaften sind hier wirklich spektakulär, obwohl sie sich auch von Italien deutlich unterscheiden. In Kasachstan geht es um den Freiraum, um die unberührte Natur.
Als wir zu Seen reisten, übernachteten wir in Ferienhäusern, wo auch die leckeren lokalen Spezialitäten angeboten wurden. Dabei habe ich die schmackhafteste Milch in meinem Leben getrunken. Generell mag ich so was nicht. Da wollte ich aber die frische, kuhwarme Vollmilch probieren und war niemals enttäuscht.
Ich komme mal wieder zurück, sobald es möglich wird. Almaty motiviert für interessante Unternehmungen wie Ausflüge in die Berge oder ins Freie.
Joe Scott (30), Musiklehrer, Heimatstadt: Manchester, England
Ich wohne in Astana schon sieben Jahre lang. Ich mag das Leben hier. Das ist eine meiner beliebtesten Städte. Mein erster Eindruck war: sonnig und viele schöne Gebäude. Mir gefällt, wie symmetrisch die Stadt errichtet wurde. Hier kann man alles finden, was man braucht: Verkehr, saubere Parks, wo Leute Gymnastik einfach im Gras üben.
Meine Ehefrau ist aus Kasachstan. Ihre Familienangehörige leben in Taras. Wir besuchten sie mit der Bahn vom neuen Bahnhof Nurly Zhol aus. Der Bahnhof ist einfach sensationell. Davon kann jede phantastische Reise überall in Kasachstan beginnen. Die Züge in Kasachstan sind ein Genuss und ein tolles Erlebnis, mit der Bahn unterwegs zu sein und mit den Mitreisenden zu plaudern. Es ist spannend, neue Menschen kennen zu lernen und ihre Geschichten zu erfahren, wenn man die Ankunft erwartet.
Als meine Eltern aus England ankamen, fing ihre Reise durch Kasachstan auch vom Bahnhof an. Sie waren nicht nur mit dem Bahnhofgebäude begeistert, sondern auch mit der Freundlichkeit der netten Mitarbeiter, die auch keine schlechten Englischsprecher waren.
In Taras waren wir bei der Hochzeit eines Cousins von meiner Frau. Das war die Hochzeit so zu sagen im Hause des Bräutigams, so waren wir die Ehrengäste für die Brauteltern. Natürlich kannten die Verwandten der Braut die Familienangehörige des Bräutigams nicht. So wussten wir auch nicht, wem wir begegnen. Die Hochzeitsfeier fand in einem großen Restaurant statt. Als wir ankamen, erhielten wir Pralinen und Baursaki und wurden geküsst. Es war sehr angenehm, mitten ins Geschehen versetzt zu werden. Dann haben wir aber mitgekriegt, dass es eine andere Hochzeit war. Das Restaurant beherbergte mehrere Hallen, so waren wir falsch. So gaben wir die Süßigkeiten zurück und mussten uns entschuldigen und die richtige Halle suchen.
Dazu hatte ich in Taras die Möglichkeit, eine Schule zu besichtigen und einen Unterricht durchzuführen. Man hat mich begeistert danach gefragt, wie es ist, in UK zu studieren. Es war schön, meine Erfahrungen zu teilen. Ich war zum ersten Mal in einer Schule in Kasachstan und war angenehm überrascht, wie tüchtig die Kinder sind, wie sie zuhören und auf welchem Niveau Englisch unterrichtet wird.
Ich besuche Taras unbedingt einmal wieder.